Allerheiligen - Erinnerung an ein Größeres und Bleibendes

Wie eine „Völkerwanderung“ kommt es mir jedes Jahr vor, wenn ich am 1. November, besonders natürlich auf Münchens großen Friedhöfen, die unendlich vielen Friedhofsbesucher sehe.

Und dazu kommen die wunderschön geschmückten Friedhofsanlagen und Gräber, die viel Wertschätzung gegenüber den Verstorbenen zeigen.

Ich bin immer wieder neu angerührt.

Diese Kultur des Erinnerns und der Dankbarkeit gegenüber unseren Vorfahren finde ich großartig und sie hinterlässt Spuren. Und mir scheint, dass es da nicht „nur“ um die Verstorbenen, um die uns Vorausgegangenen geht.

Einen Vierzeiler von Paul Weismantel füge ich an dieser Stelle an. Da heißt es:

„Gesegnet bist du, wenn du in allem Sichtbaren Abbilder des Unsichtbaren siehst, wenn dir in allen täglichen Bildern Sinnbilder einer größeren Wirklichkeit aufleuchten.“

Das Fest Allerheiligen ist meines Erachtens auch ein Tag, an dem tief in uns eine Sehnsucht nach Bleibendem, nach Unvergänglichem berührt wird, einer Wirklichkeit, die weit über Daten und Fakten hinausgeht.

Übrigens: Heilige, das waren und sind Menschen, die offen waren und sind für eine größere Wirklichkeit.

Mögen Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu solchen Menschen gehören? Ich schon!

Sr. Rosa Maria Dick