Waldsanatorium: Barmherzige Schwestern ziehen um

Unsere Gemeinschaft bleibt aber Trägerin des Hauses

Seit seiner Einweihung vor mittlerweile 125 Jahren ist das Waldsanatorium bei Planegg aufs Engste mit den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul verbunden. Zunächst hatte unsere Gemeinschaft die Pflege und die Wirtschaftsleitung im damaligen Lungensanatorium übernommen, 1921 ging das Haus ins Eigentum der Kongregation über und wurde ab 1985 als Alten- und Pflegeheim weitergeführt. Unsere Gemeinschaft wird als Trägerin der Senioren- und Pflegeeinrichtung weiterhin eng mit dem Waldsanatorium verbunden sein, jedoch werden die letzten 12 dort lebenden Schwestern, im Schnitt weit über 80 Jahre alt, bis Mitte dieses Jahres in andere Heime der Barmherzigen Schwestern umziehen.

Die Entscheidung zum Umzug sei der Ordensleitung nicht leicht gefallen, sagt Generaloberin Sr. Rosa Maria Dick. Sie sei notwendig geworden, weil der Konventleitung im Waldsanatorium (Sr. Epiphania Böhm als Haus- und Konventoberin sowie Sr. Raymunda Tristl als ihre Stellvertreterin) mit zunehmendem Alter die Kräfte schwinden. Außerdem wolle man sicherstellen, dass die Schwestern auch in Zukunft in größere Konvente eingebunden sind, damit sie ihr geistliches Leben in gewohnter Weise gestalten können. In den ordenseigenen Häusern in München (St. Michael im Stadtteil Berg am Laim) und Siegsdorf (St. Hildegard) könne dies sehr viel besser gewährleistet werden. 9 der 12 Schwestern haben sich für einen Umzug nach München entschieden, 3 Schwestern wollen in den Chiemgau ziehen.

„Der Umzug, verbunden mit einer Neuorientierung, ist nicht so einfach – für keine der betroffenen Schwestern,“ erklärt Sr. Rosa Maria. „Aber der Konvent hat die Entscheidung mit sehr viel Verständnis und Bereitschaft aufgenommen. Da merkt man, dass Neuaufbrüche und Übergänge zur Lebensgeschichte der Barmherzigen Schwestern gehören.“

Um die Zukunft des Waldsanatoriums ist ihr nicht bange. „Wir betreiben bereits einige Einrichtungen, ohne dass dort eine Schwester lebt oder arbeitet,“ so die Generaloberin. „Unsere zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen ein reiches Erbe, nämlich unsere vinzentinischen Werte.“

Martin Strobl, bei der Kongregation als Altenheimdirektor für den Betrieb der Heime verantwortlich, verweist darauf, dass die Barmherzigen Schwestern im Waldsanatorium schon seit längerem die Pflege und Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in die Hände der weltlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übergeben haben. „Mit dem Umzug der Schwestern ändert sich nichts an der Trägerschaft des Waldsanatoriums. Bester Beweis dafür sind bereits seit längerem geplante Investitionen für den Standort in sechsstelliger Höhe, um das Haus an die aktuellen Anforderungen anzupassen und für die Zukunft gut zu rüsten,“ so Strobl.